Leerstandssziffer

Leere Wohnungen sind für Vermieter ein grosses Risiko, welches nicht einfach aus der Welt geschaffen werden kann. Auch für Quartiere können Risiken entstehen. Sie verlieren an Attraktivität und somit an Zugkraft für neue Mieter*innen und somit sinken auch die quartierüblichen Mietzinsen. Durch die tiefen Hypozinsen und den dadurch hervorgebrachten Bauboom, sind viele neue Wohnungen entstanden, welche bestehende Quartiere konkurrenzieren. Allein in der Agglomeration Zürich sind seit 2009 rund 109’000 neue Wohnungen erstellt worden, was einer Zunahme von 18.7% entspricht. Durch die vielen neuen Wohnungen werden, ältere, z.t renovationsbedürftige Wohnungen verlassen. In der Agglomeration Zürich liegt derzeit der Leerstand bei 0.95% oder rund 6500 Wohnungen von den 689'811 im Jahr 2020 verzeichneten Wohnungen leer. Dadurch hat sich die Situation für Wohnungssuchende in der Agglomeration Zürich entspannt. Im Jahr 2009 war der Anteil der leerstehenden Wohnungen noch bei 0.68 %. Aus Sicht der Vermieter ist dies natürlich fatal. Es entgehen dadurch mehrere Millionen Franken an Einnahmen verloren – pro Monat. Schlimmer sieht die Situation für Vermieter Gesamtschweizerisch aus. Seit über 10 Jahren steigt der Anteil der leerstehenden Wohnungen von 0.90% im Jahr 2009 auf 1.72% im 2020. Das entspricht einer Anzahl von 78832 leerstehenden Wohnungen, bei über 4,5 Millionen Wohnungen schweizweit. Dabei gibt es grosse Unterschiede in den verschiedenen Landesteilen. Das Espace Mittelland und Tessin weissen die höchsten Ziffern von 2.13 resp. 2.71 %, während die Zentralschweiz und die Genfersee Region mit Werten von 1.33 resp. 1.44% nebst dem Raum Zürich die geringsten Leerstände aufweisen. Auch Innerhalb der Leerstände gibt es Unterschiede. Während vor allem mehr 3 und 4 Zimmerwohnungen leer stehen, welche die grösste Zunahme verzeichnen, nämlich plus 15985 resp. 11905 Einheiten gegenüber 2009 sind bei 5 und 6 Zimmerwohnungen sogar die Leerstände gesunken und somit gefragter gewesen. Die 3 und 4 Zimmerwohnungen tragen zu 61% zum Leerwohnungsstand mit. Dies hat unter anderem auch damit zu tun, dass dies die Mehrheit der auf dem Markt befindlichen Wohnungen ist. In Zukunft wird sich der Trend Richtung grösserer Leerstand wohl noch etwas verschärfen. Ein Ende dürfte dies erst mit einer Abnahme der Bautätigkeit haben.

Quelle: www.bfs.ch